Delegierte der IG Metall Koblenz fordern dem Wandel offensiv mit Zukunftsinvestitionen und Sicherheiten zu begegnen

„Zukunftsmut“ statt Resignation

30.11.2023 | Trotz multibler Krisen und angespannter Haushaltspolitik forderte die IG Metall Koblenz auf ihrer Delegiertenversammlung am 29. November 2023 dazu auf, Mut zu beweisen und Zukunft zu gestalten.

Mit Schildern „Brückenstrompreis jetzt“ richten die Delegierten einen dringenden Appell an die Politik, Zusagen zur Transformation einzuhalten und Sicherheiten zu geben. „Zukunftsinvestitionen sind gerade jetzt dringend nötig, damit die Transformation bewältigt werden kann und damit wir morgen noch Industrie in Deutschland haben.“ so Ali Yener, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Koblenz. „Wir fordern deshalb die Politik auf, trotz der politisch verursachten Haushaltskrise, ihre Zusagen einzuhalten. Wenn wir jetzt nicht handeln, wird uns das zukünftig teuer zu stehen kommen.“

Als einen wesentlichen Baustein für die Transformation sieht die IG Metall Koblenz das Instrument eines Brückenstrompreises an. „An den energieintensiven Industrien hängen ganze Wertschöpfungsketten und viele Arbeitsplätze auch bei uns in der Region. Für die Transformation zur CO2-freien Produktion braucht die energieintensive Industrie Planungssicherheit und dafür zeitlich befristet einen garantierten Brückenstrompreis. Ansonsten drohen die aktuell wichtigen Investitionsentscheidungen zum Beispiel nach China oder die USA zu gehen, wo Energie vier bis siebenmal billiger ist. Betroffen wären bei uns in der Region beispielsweise Novelis Koblenz als Hersteller von Aluminiumplatten oder das Bleirecyclingunternehmen Ecobat in Braubach.“ so Ali Yener. „Im Gegenzug fordern wir Zusicherungen: Unternehmen, die profitieren, müssen Beschäftigung und Tarifbindung garantieren. Ohne diese Kombination aus Investitionen plus Sicherheiten droht ein massiver Stellenabbau, der den Wohlstand im Land und in unserer Region gefährdet. Der Klimawandel wird damit nicht verlangsamt.“

Ins Zentrum der Delegiertenversammlung am 29.11.2023 stellte die IG Metall Koblenz das Schlagwort des „Zukunftsmuts“. „Zurecht kann man über manch eine politische Entscheidung wütend sein, aber Wut allein reicht nicht aus. Als Gewerkschaften wissen wir, dass wir mit Gemeinschaft und Geschlossenheit Arbeits- und Lebensverhältnisse gestalten können. Dafür brauchen wir Mut, die Themen anzupacken und in einer demokratischen Auseinandersetzung Lösungen zu entwickeln. Ich nenne das „Zukunftsmut“. so Ali Yener, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Koblenz. „Mut braucht aber auch Sicherheiten. Wir setzen uns daher auch weiter bei Themen wie der Rente ein. Forderungen nach längeren Lebensarbeitszeiten verunsichern unsere Kolleginnen und Kollegen in den Betrieben, von denen viele bereits über 40 Jahre lang oft in belastenden Schichtsystemen arbeiten. Solchen Beschäftigten kann nicht zugemutet werden, noch länger zu arbeiten. Im Gegenteil: Hier brauchen wir frühere Ausstiegsmöglichkeiten ohne Rentenkürzungen.“

Die Delegiertenversammlung der IG Metall Koblenz besteht aus 100 Delegierten aus den Betrieben der Region und Vertreter der Senioren. Sie kommt viermal im Jahr zusammen und ist das Parlament der Gewerkschaft vor Ort.

 

Von: ek

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