08.03.2024 | Am internationalen Frauentag setzten Vertrauensleute der IG Metall in 15 Betrieben rund um und in Koblenz ein Zeichen und verteilen rund 1000 Rosen an ihre Kolleginnen. Die Aktion ist nicht nur Tradition, sondern macht darauf aufmerksam, dass heutige Errungenschaften Teil von gemeinsamen Kämpfen für Gleichstellung am Arbeitsplatz und für ein gleichberechtigtes Leben sind.
„Noch immer verdienen Frauen 18 Prozent weniger als Männer.“, sagt Stefanie Majer, Politische Sekretärin der ÍG Metall Koblenz. „Deshalb brauchen wir die Aufwertung von sozialen Berufen und Arbeitszeiten die zum Leben passen auch in der Industrie. Kolleginnen sind häufiger von Teilzeitfallen betroffen und übernehmen neben ihrer Tätigkeit in den Betrieben häufiger die Sorgearbeit zu Hause. Gleicher Verdienst hat nicht nur etwas mit Respekt und Anerkennung, sondern auch mit Gerechtigkeit zu tun.“
Ali Yener, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Koblenz, unterstreicht: „Auch wenn die Entgeltunterschiede strukturell in unserer Gesellschaft verankert sind, durch Tarifverträge setzen wir einen Grundpfeiler für gleiche Bezahlung und bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Zum Internationalen Frauentag zeigt eine Sonderauswertung des Statistischen Bundesamtes für die IG Metall zur Metall- und Elektroindustrie, dass die Entgeltlücke in tarifgebundenen Betrieben deutlich kleiner ist. In der Metall- und Elektroindustrie verdienen Frauen mit Tarifvertrag pro Stunde 9,65 Euro mehr als Frauen ohne Tarifvertrag.“
„Für mehr Entgeltgerechtigkeit zu sorgen, ist entscheidend, um mehr Frauen in den Arbeitsmarkt zu bekommen. Ein weiteres Thema ist die Verteilung der gesellschaftlich wichtigen Sorgearbeit und die Vereinbarkeit von Kinderbetreuung und Pflege mit dem Beruf.“ so Stefanie Majer weiter. „Unsere Tarifverträge machen nicht nur keine Unterschiede zwischen Männern und Frauen, sondern entlasten viele Kolleginnen und Kollegen, die Sorgearbeit leisten, beispielsweise mit Errungenschaften wie dem tariflichen Zusatzgeld in der Metall- und Elektroindustrie, das in zusätzliche freie Tage gewandelt werden kann. Tarifliche Ansprüche wie diese sind von großer Bedeutung, gerade in Zeiten des oft beklagten Fachkräftemangels.“
Vor 113 Jahren, begingen die Vorkämpferinnen der der Arbeiterbewegung zum ersten Mal den Internationalen Frauentag. Ihr Ziel war damals das Wahlrecht für Frauen. Schon zwei Jahre später verwandelte sich der Frauentag einen Protesttag für Frieden. Auch heute kämpfen Frauen weltweit und vor Ort für gleiche Rechte und solidarisieren sich international.
In und um Koblenz fanden neben den Aktionen in den Betrieben verschiedene Veranstaltungen der DGB-Frauen statt.