25.03.2024 | Mit großer Geschlossenheit wählten die Delegierten der IG Metall Koblenz am Samstag, 23. März 2024 ihr Führungsteam sowie weitere ehrenamtliche Ämter für die kommenden vier Jahre. Als Erster Bevollmächtigter wurde Ali Yener mit 98,8 Prozent der Stimmen im Amt bestätigt. Als zweiter Bevollmächtigter wurde mit 95,5 Prozent Thomas Anhuth, Betriebsratsvorsitzender der BOMAG in Boppard, gewählt. 88 Delegierte aus den Betrieben der Region waren bei der konstituierenden Delegierten-versammlung im Haus Horchheimer Höhe in Koblenz anwesend. Besonders begrüßte die IG Metall deren Zweiten Vorsitzenden Jürgen Kerner sowie weitere Gäste. Neben tagesaktuellen Themen stand die Arbeit des Ortsvorstandes sowie der Geschäftsstelle der vergangenen Amtsperiode, die Wahl des 1. und 2. Bevollmächtigten der IG Metall Koblenz sowie des Ortsvorstands im Fokus der Veranstaltung.
Mit 98,8 Prozent der Stimmen wurde Ali Yener in geheimer Wahl als Erster Bevollmächtigter und Kassierer der IG Metall Koblenz im Amt bestätigt. Nach eigener ehrenamtlicher Betriebsratstätigkeit arbeitete Ali Yener seit 2001 bei der IG Metall Koblenz. Seit 2013 führt er gemeinsam mit dem Ortsvorstand und Delegiertenversammlung erfolgreich die Geschicke der IG Metall Koblenz.
Als Zweiter Bevollmächtigter wurde mit 95,5 Prozent der Stimmen Thomas Anhuth, Betriebsratsvorsitzender der BOMAG in Boppard, gewählt. Als erfahrenstes Mitglied des IG Metall Ortsvorstands und langjähriger Revisor folgt Thomas Anhuth damit Bernd Feuerpeil nach, der nach mehr als zwanzig Jahren als Zweiter Bevollmächtigter in den Ruhestand ausschied.
Als Beisitzer in den insgesamt 11-köpfigen Ortsvorstand wurden darüber hinaus gewählt: Hubert Bonk (Trivium Weißenthurm), Michael Christ (Möbelwerke Mastershausen), Diana Foit (Kalzip Koblenz), Denis Hammer (Novelis Koblenz), Oliver Kisters (Stabilus Koblenz), Marco Lohmeier (Deutz Herschbach), Claus Poppenberg (Daimler Truck Koblenz), Jürgen Redert (Eaton Holzhausen/ Dausenau), Sofia Schreiner (ZF Koblenz), Marko Seibel (Ecobat Resources Braubach), Erdal Tahta (ZF Koblenz). Damit sind die unterschiedlichen Branchen, Regionen und Mitglieder der IG Metall Koblenz im Ortsvorstand vertreten.
Das hervorragende Ergebnis sieht Ali Yener als Bestätigung für die gute Arbeit des gesamten Ortsvorstands der letzten Jahre. „Durch die gute gemeinsame Arbeit der Geschäftsstelle konnten wir trotz großer Herausforderungen in den letzten Jahren in der IG Metall Koblenz erstmals eine fünfstellige Zahl von über 10.000 Mitglieder erreichen.“ so Ali Yener, alter und neuer Erster Bevollmächtigter der IG Metall Koblenz. Ausgehend von einer Mitgliederzahl von 9.829 Mitgliedern Ende 2020, erreichte die Mitgliederzahl im Dezember 2023 einen Höchststand von 10.285 Mitgliedern. „Die letzten vier Jahre waren geprägt von großen Herausforderungen in den Betrieben, insbesondere die Transformation zu gestalten. Allein in unserer Region haben wir in den letzten Jahren vier Zukunftstarifverträge abgeschlossen, weitere stehen an.“ so Ali Yener. „Die gute Mitgliederentwicklung ist gerade in der jetzigen Zeit wichtig, um den Herausforderungen der Zeit entgegenzutreten und wirksam tarifliche Standards in der Region zu halten und auszubauen. Dies gelingt uns nur, wenn wir weiterhin gemeinsam in großer Solidarität und mit Zuversicht die anstehenden Themen angehen.“
Jürgen Kerner, Zweiter Vorsitzender der IG Metall, betonte in seinem Referat unter dem Titel „Zeit für Zukunft“, die Bedeutung, die neben der betrieblichen und tariflichen Arbeit, die Einflussnahme auf politische Rahmenbedingungen hat: „Vor vier Jahren sind wir mit viel Mut gestartet, den Umbau der Industrie zu gestalten. Inzwischen gibt es viel Angst und Sorge.“ so Jürgen Kerner. Die Arbeitgeber hätten den Konsens, gemeinsam für die Transformation der Industrie in Deutschland zu kämpfen aufgekündigt, indem vielerorts Industriearbeitsplätze ins Ausland verlagert würden. „Wer Industriearbeitsplätze umbauen will, hat unsere Unterstützung. Wer Industriearbeitsplätze abbauen will, hat den Widerstand der IG Metall.“ Um die großen Herausforderungen zu meistern, sei auch die Verteidigung und der Ausbau der Demokratie, insbesondere auch der betrieblichen Mitbestimmung, wichtig. „Demokratie fängt im Betrieb an. Wir kämpfen dafür, dass Betriebsräte und Tarifverträge selbstverständlich sind.“ Mit Blick auf ausländische Investoren und konkret die Betriebsratswahlen bei Tesla ergänzt Jürgen Kerner: „Wer nach Deutschland kommt, auch als Arbeitgeber, muss sich an unsere Spielregeln halten.“ Forderungen der Arbeitgeber nach einer Absenkung der Arbeitsstandards in Deutschland erteilt Jürgen Kerner eine Absage: „Der Standort wurde noch nie gesichert, weil wir billiger sind, sondern weil wir die coolsten und flexibelsten Kolleginnen und Kollegen und eine extrem hohe Produktivität haben, und weil viele engagierte Menschen hier arbeiten für gutes Geld, das ihnen absolut zusteht.“