23.11.2022 | Auch in Rheinland-Pfalz soll nun das Tarifergebnis übernommen werden, das in der vergangenen Woche in Baden-Württemberg in einem Pilotabschluss erzielt wurde.
Das ergaben die Tarifverhandlungen der Mittelgruppe am 22.11.2022.
Auch die Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie in Rheinland-Pfalz erhalten dann bis Februar 2023 und Februar 2024 jeweils 1500 Euro Inflationsausgleichsprämie und zudem zwei Entgelterhöhungen zum Juni 2023 um 5,2% und zum Mai 2024 um weitere 3.3 %.
Die IG Metall Koblenz diskutierte und bewertete den Abschluss gemeinsam mit den betrieblichen Tarifteams in einer Versammlung am 22.11. Ali Yener erster Bevollmächtigter der IG Metall Koblenz spricht von einem akzeptablen Tarifabschluss: „In der Summe ist der Abschluss ein akzeptabler Kompromiss in schwierigen Zeiten. Auch wenn wir uns an einigen Stellen mehr gewünscht hätten, wäre eine weitere Eskalation des Konflikts unter Betrachtung aller Umstände nicht mehr vertretbar gewesen.“ Dies sei die einhellige Meinung des Treffens.
Vierzehn Betriebe der Region waren in den vergangenen drei Wochen nacheinander und in allen Schichten im Warnstreik, zuletzt mit großer gemeinsamer Demonstration in der Koblenzer Innenstadt. Weitere Warnstreiks waren bereits vorbereitet.
„Ohne die Unterstützung von fast 5000 Kolleginnen und Kollegen, die ab dem 2.11. in Warnstreiks für Fortschritte in den Verhandlungen Druck gemacht haben, wäre dieses Ergebnis nicht zustande gekommen.“ so Ali Yener. „Wir haben den Arbeitgebern in unserer Region gezeigt, dass die Kolleginnen und Kollegen in den Betrieben sich nicht hinhalten lassen und geschlossen uns solidarisch agieren können. Wir waren auch auf die weitere Zuspitzung gut vorbereitet. Ohne diesen Druck war der Pilotabschluss nicht denkbar.“
Nach der Verhandlung am 22.11.2022 muss nun noch abschließend am 24.11.2022 die Tarifkommission der IG Metall dem Verhandlungsergebnis zustimmen.