Koblenz, 28.04.2020, Nr. 05/2020

Erste digitale Delegiertenversammlung der IG Metall Koblenz

28.05.2020 | Die Corona-Krise hat unser Leben und unsere Arbeitswelt binnen kürzester Zeit dramatisch verändert. Für die Menschen und Unternehmen in der Region ist dies eine immense Belastung.

Grundsätzlich ist aus Sicht von Ali Yener, Erster Bevollmächtigter, die Kurzarbeit ein geeignetes Krisenmittel, um in schwierigen Zeiten Beschäftigung und Know-how in den Betrieben zu halten, um bei verbesserter Lage an frühere Erfolge nahtlos anknüpfen zu können. Wichtig ist, trotz Krise und erhöhten Infektionsschutz, die Arbeitsplätze und Ansprüche der abhängig Beschäftigten zu schützen. Unsere Handlungsfähigkeit als IG Metall Koblenz, so Yener, haben wir den neuen Bedingungen angepasst. Erste Angriffe aus dem Arbeitgeberlager zum Personalabbau und Abbau von tariflichen Standards sind erkennbar. „Diese Angriffe werden wir mit einer starken betrieblichen gewerkschaftlichen Gemeinschaft begegnen und bestehen“, ist sich Yener sicher. 

Bernd Feuerpeil, Zweiter Bevollmächtigter, führte in der Delegiertenversammlung aus, dass die Gesundheit der Kolleginnen und Kollegen höchste Priorität hat. Elementar sind umfassende Schutzmaßnahmen, die das Infektionsrisiko der Beschäftigten wirksam minimieren. Auch die Gefährdungsbeurteilungen sind den neuen Umständen betrieblich anzupassen. Weiterhin muss die Betreuungssituation (z.B. Kindern, Pflege) von Beschäftigten im Einklang der persönlichen Lebenssituation von den Arbeitgebern vernünftig begleitet werden. 

Besprochen wurde die gewerkschaftliche, physische Präsenz in den Betrieben deutlich zu erhöhen. Hierzu zählen auch die Gremienarbeit in Präsenssitzungen unter Wahrung der Abstands- und Hygieneregeln zu organisieren. Die Arbeitgeber werden aufgefordert, die Lehren aus der Corona-Krise zu ziehen. Produktionsverlagerungen wie in der Vergangenheit haben letztendlich die Abhängigkeit erhöht und den Betrieben und der Gemeinschaft geschadet.  

Die Delegierten der IG Metall Koblenz fordern die Politik auf, ein Gesamtkonjunkturprogramm und Maßnahmen zur Stützung der Schlüsselbranche Fahrzeugbau aufzulegen. Für die IG Metall kann es eine Kaufprämie nur bei einem nennenswerten Eigenanteil der Automobilbranche geben. Weiter muss damit eine Reduzierung des CO2-Ausstoßes gefördert und so ein Beitrag zum Klimaschutz unter anderem durch stärkere Förderung der öffentlichen und privaten Ladeinfrastruktur geleistet werden. Grundsätzlich muss die Beschäftigung in Deutschland gestützt werden. Das verlangt einen technologieoffenen Ansatz. Auch emissionsarme moderne Verbrennungsmotoren sind hier einzubeziehen. Ein nationaler Aufschwung jedoch, hängt ganz maßgeblich davon ab, wie schnell Europa wieder auf die Beine kommt, stellen die Delegierten abschließend fest.

Von: ek

Unsere Social Media Kanäle