Entgelte in den Autohäusern in Rheinland-Rheinhessen steigen

09.12.2022 | Nach schwierigen Verhandlungen wurde am Donnerstag 1.12.2022 für die Autohäuser und Werkstätten in Rheinland-Rheinhessen, wozu auch die Region Koblenz gehört, ein Tarifergebnis erreicht, das am heutigen Donnerstag 8.12.2022 wirksam wird. Viele Themen, wie Arbeitszeit und Urlaub, bleiben vorerst ungeklärt. Den Tarifverhandlungen voraus gingen zahlreiche Aktionen in den Betrieben.

Am 1.12.2022 fanden die zweiten Tarifverhandlungen der IG Metall mit der sich in Gründung befindenden Tarifgemeinschaft des Kfz-Handwerks in Rheinland-Rheinhessen statt. Nach langen Verhandlungen wurde für die Beschäftigten ein Ergebnis erzielt, das eine Erhöhung der Entgelte von 4,1 Prozent ab April 2023 und von weiteren 4,0 Prozent ab April 2024 vorsieht. Daneben erhalten die Beschäftigten eine Inflationsausgleichs­prämie von 1000 Euro, die spätestens im Februar 2023 ausgezahlt wird. Auszubildende erhalten 500 Euro. Der Tarifabschluss hat eine Laufzeit bis 31.3.2025.

Der Tarifverhandlung gingen zahlreiche Aktionen in den Betrieben voraus, die von Inforunden über Betriebsversammlungen und Unterschriftensammlungen reichten. Angesichts der arbeitgeberseitig gekündigten Flächentarifverträge hatten sich einige Betriebe mit Unterstützung der IG Metall bereits auf mögliche Haus-Tarifverhandlungen vorbereitet.

„Mit der Erhöhung von insgesamt 8,1 Prozent haben wir für die Autohäuser einen vernünftigen Abschluss erzielt.“ bewertet Stefanie Majer, politische Sekretärin der IG Metall Koblenz, den Abschluss: „Die Beschäftigten in einigen Werkstätten sind mit der Höhe der Inflationsausgleichsprämie aber nicht glücklich, sehen sie doch, dass ihre Kolleginnen und Kollegen in den Werken der Hersteller deutlich mehr Geld erhalten. In der aktuellen Lage sichern aber oft die Werkstätten den Konzernen die Gewinne.“

Trotz großer Herausforderungen, gibt sich die IG Metall Koblenz zuversichtlich: „Unser Ziel war es, weiterhin eine Regelung mit Flächen­wirkung zu sichern. Dafür haben wir den Anfang gemacht. Nun werden wir noch mehr Autohäuser und Werkstätten für die Tarifgemeinschaft gewinnen müssen. Außerdem sind wichtige Rahmenbedingungen weiter ungeklärt. Weitere Verhandlungen über Arbeitszeit, Urlaub, Eingruppierungsregeln und vieles mehr, stehen noch aus. Diese werden wir im kommenden Jahr gemeinsam mit der Tarifgemeinschaft der Kfz-Betriebe angehen.“

Die Beschäftigten der Autohäuser und Werkstätten ruft die IG Metall Koblenz auf, sich für ihre tariflichen Bedingungen zu engagieren: „Angesichts der aktuell stark steigenden Preise sehen wir, dass die Beschäftigten sich wieder mehr für die Tarifbindung interessieren. Und auch für Arbeitgeber sollte das der Weg sein, dem zunehmenden Fachkräftemangel zu begegnen.“ sagt Stefanie Majer und nennt ein gutes Beispiel dafür. „Im Ford Autohaus Norren und Hoffmann in Weißenthurm haben die Beschäftigten sich in diesem Herbst zusammengeschlossen und drei sehr engagierte Kolleginnen und Kollegen zum Betriebsbrat gewählt. Beschäftigte, die dem Beispiel folgen und ebenfalls eine betriebliche Interessenvertretung wählen wollen, laden wir herzlich ein, sich bei uns zu melden.“

Von: ek

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