Die IG Metall Koblenz startet mit einer breiten Beschäftigtenbefragung die Tarifrunde in den Betrieben der Metall- und Elektro- sowie der Feinstblechpackungsindustrie

Die Beschäftigten sind gefragt

04.05.2022 | Mit einer breit angelegten Beschäftigtenbefragung startet die IG Metall Koblenz in dieser Woche in die Tarifbewegung 2022.

In 21 Betrieben der Region beurteilen die Beschäftigten ab heute bis Ende Mai die wirtschaftliche Lage ihrer Betriebe und teilen ihre Themen für die Tarifrunde im Herbst mit. Für die anstehende Tarifbewegung der Metall- und Elektroindustrie und Feinstblechpackungsindustrie in der Region bereiten sich die Metallerinnen und Metaller auf eine harte Tarifauseinandersetzung im Herbst dieses Jahres vor. „Es kristallisiert sich bereits jetzt heraus, dass die Arbeitgeber und deren Verbände unter dem Begriff von Wohlstandsverlusten eine spürbare Entgelterhöhung verweigern werden.“ so Ali Yener, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Koblenz: „Doch deutliche Entgelterhöhungen werden ganz sicher Schwerpunkt der kommenden Tarifrunde sein. Wir fragen aber auch, wie wichtig unseren Kolleginnen und Kollegen Themen wie Beschäftigungssicherung, Altersvorsorge oder die Wahlmöglichkeit zwischen Geld und Zeit sind. Die Befragungsergebnisse werden im Juni in der Tarifkommission mit mehr als hundert Ehrenamtlichen diskutiert werde.“ Für die Metall- und Elektroindustrie beschließt die Tarifkommission im Sommer die offizielle Forderung. Die erste Verhandlung wird am 14. September 2022 stattfinden.

Angesichts der Preisentwicklung, aber auch der wirtschaftlich unsicheren Lage, erwartet die IG Metall Koblenz ein großes Interesse der Beschäftigten, sich in die Tarifrunde einzubringen. „Die letzten beiden Jahre Corona haben die Kolleginnen und Kollegen stark belastet. Nun trifft sie die steigende Inflation.“ erklärt Ali Yener und betont dennoch, dass kurzfristig die Politik gefragt ist: „Viele Betriebe befinden sich in der Transformation und sind durch die Ukraine-Krise betroffen. Alle Problemlagen werden wir durch unsere Tarifpolitik nicht lösen können. „Insbesondere angesichts der steigenden Energiepreise ist die Bundesregierung gefragt. Die bisherigen Entlastungspakete sind unzureichend. Die Politik muss dafür sorgen, dass die Entlastung jetzt wirklich im Geldbeutel der Beschäftigten und insbesondere bei unteren Einkommensgruppen ankommt. Anders als viele Unternehmen können die Menschen die gestiegenen Kosten nämlich nicht einfach weitergeben. Insbesondere ein Gas-Embargo ist wie von manchen Politikern gefordert abzulehnen und würde Deutschland in eine tiefe Rezession treiben. Unsere politische Verantwortung werden wir nur als starke Wirtschaftskraft mit einer hohen Wertschöpfung gerecht,“ so Ali Yener, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Koblenz.

Von: ek

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