24.11.2023 | Etwa 470 Beschäftigte energieintensiver Unternehmen der Region haben heute erneut auf die Notwendigkeit eines Brückenstrompreises in ihren Werken aufmerksam gemacht. Bei Novelis in Koblenz beteiligten sich mehr als 400 Beschäftigte der Frühschicht und Tagschicht an der Kundgebung. Bei Ecobat in Braubach fand die Kundgebung gemeinsam mit der Früh- und Spätschicht zum Schichtwechsel statt. Hier beteiligten sich etwa 60 Beschäftigte.
Faire Bedingungen für eine nachhaltige Transformation
„Ohne eine zeitlich befristete Entlastung der energieintensiven Industrie wird sich eine nachhaltige Transformation der industriellen Produktion nicht bewältigen lassen. Die im internationalen Wettbewerb stehenden Unternehmen brauchen für den Wandel einen fairen Strompreis. Andernfalls droht ein massiver Stellenabbau, der den Wohlstand im Land und in unserer Region gefährdet. Der Klimawandel wird damit nicht verlangsamt“, betont Denis Hammer, Betriebsratsvorsitzender bei Novelis in Koblenz.
Kritik am aktuellen Strompreispaket der Regierungsparteien
Das von den Regierungsparteien vereinbarte Strompreispaket wird nach Auffassung der IG Metall nicht für einen fairen und wettbewerbsfähigen Strompreis sorgen. Der Industriestrompreis ist heute noch etwa doppelt so hoch wie 2021, und inländische Unternehmen stehen im Wettbewerb mit Ländern, in denen Strom deutlich günstiger ist. Ali Yener, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Koblenz, forderte die Bundesregierung auf, ihre Hausaufgaben zu machen und den Umbau der Industrie aktiv zu unterstützen. „Wichtig ist, dass die laufende Transformation unterstützt wird und zwar jetzt. Wenn die Schuldenbremse eine nachhaltige Entwicklung verhindert, schadet das den zukünftigen Generationen. Sie gehört endlich abgeschafft“.
Forderung nach gezielter Unterstützung und Tarifbindung
„Klar ist, dass die Unternehmen den zeitlich befristeten Brückenstrompreis nicht zum Nulltarif erhalten können. Die Entlastung muss an die Sicherung von Arbeitsplätzen in der für den Industriestandort so wichtigen Grundstoffindustrie geknüpft sein. Außerdem dürfen nur Unternehmen profitieren, die tarifgebunden sind und den Wandel der Produktion hin zu einer klimaneutralen zusammen mit den Beschäftigten realisieren wollen“, sagte Marko Seibel auf der Kundgebung bei Ecobat in Braubach.