Koblenz, 09.09.2021 - Nr. 24/2021

IG Metall will sozial-ökologische Transformation mitgestalten Aktionstag am 29. Oktober in Koblenz

09.09.2021 | Die Transformation stellt die Unternehmen vor enorme Herausforderungen und kann nur gelingen, wenn die Beschäftigten in den Umbauprozess einbezogen werden.

Das Betriebsrätemodernisierungsgesetz bietet dafür nicht genügend Möglichkeiten. Um die sozialökologische Transformation fair zu gestalten, ist eine Ausweitung der Mitbestimmung notwendig.

Ali Yener, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Koblenz, kritisierte auf der Delegiertenkonferenz, dass etwa die Hälfte der Unternehmen in der Region den anstehenden Strukturwandel schlicht ignoriere oder der Transformation mit dem Abbau von Arbeitsplätzen und Verlagerungen begegne. Er forderte die Arbeitgeber auf, den Umbauprozess mit der IG Metall und den Betriebsräten gemeinsam tarifpolitisch und betrieblich zu flankieren, um Entlassungen zu vermeiden:

„Die Beschäftigten in der Automobil- und Zulieferindustrie sowie in der Feinstblechpackungsindustrie brauchen Zukunftstarifverträge. Damit können wir Wertschöpfungsketten und Beschäftigung sichern. Auch die IG Metall und die Betriebsräte wollen die Zukunft gestalten. Wir haben keine Angst vor Veränderungen, wir benötigen aber das notwendige Instrumentarium für eine faire - sozialökologische - Transformation. Das heißt: Mehr Demokratie im Betrieb und auf Konzernebene,“ sagte Yener.

An die Politik richtet Yener den dringenden Appell, sich von der fehlgeleiteten Ausrichtung der letzten Jahre zu verabschieden. Der Umbauprozess erfordere einen starken Staat, einen Staat, der eine aktive Industriepolitik betreibt und den Umbauprozess mit finanziellen Mitteln ausreichend flankiert. „Die Ideologie des schlanken Staates war nie richtig und hat zu einem gigantischen Investitionsstau im Land geführt. Eine mangelnde Digitalisierung, Funklöcher oder die marode Infrastruktur sind dafür nur drei Beispiele.“

Die Delegierten der IG Metall Koblenz unterstützen die Resolution, die letzte Woche auf der Mitbestimmungskonferenz des Bezirks Mitte der IG Metall unter dem Titel „Solidarisch in die Offensive - Metallerinnen und Metaller wollen Transformation gestalten“ verabschiedet wurde. Um den Industriestandort Deutschland und die industrielle Wertschöpfung zu erhalten, wird am 29. Oktober ein Aktionstag in Koblenz und weiteren Städten in Deutschland organisiert, um die anstehenden Koalitionsverhandlungen nach den Bundestagswahlen im Sinne einer fairen Transformation zu orientieren.

Von: ek

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