Zukunftssicherungspaket

Ein weiterer Schritt bei ZF Koblenz geschafft

23.07.2020 | Deutschlandweit konnten durch druckvolle Aktionen der Betriebs- und Vertrauensleute der IG Metall unter Beteiligung der Beschäftigten ein Zukunftssicherungspaket bei ZF durchgesetzt werden. Der Koblenzer Oberbürgermeister David Langner und Staatssekretär Dr. Alexander Wilhelms hatten sich am 24.Juni beim Besuch des Ersten Vorsitzenden der IG Metall, Jörg Hofmann, in Koblenz ein persönliches Bild von der Situation gemacht und ihre Unterstützung zugesichert.

Ende Mai hatte der Vorstand der ZF AG alle Beschäftigten angeschrieben und ein dramatisches Bild zur Lage des Unternehmens gezeichnet. ZF forderte "zusätzliche Beiträge aus dem Kreis der Mitarbeiter" und kündigte einen Abbau von 15.000 Arbeitsplätzen, davon ca. 7.500 in Deutschland bis 2025, an. 

Durch eine IG Metall Online Umfrage wurde ein aktuelles Stimmungsbild der Beschäftigten eingeholt. An der Umfrage beteiligten sich mehr als 12.000 Beschäftigte bundesweit, davon mehr als 1.000 Beschäftigte aus Koblenz. Die Ergebnisse waren eindeutig", so Ali Yener, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Koblenz: "Knapp 90 Prozent der abhängig Beschäftigten im Unternehmen machen sich Sorgen um ihren Arbeitsplatz oder den ihrer Kolleginnen und Kollegen". 

"Mit diesem Zukunftssicherungspaket haben wir einen weiteren Schritt Richtung Standort-, Beschäftigungs- und Einkommenssicherung für Koblenz erreicht. Es stehen noch weitere Schritte für eine abschließende Zukunftssicherung bevor. Diese sind vor allem die Sicherung von weiteren Produktionsvolumen und Entwicklungsprojekten, insbesondere die der Entwicklung, Fertigung und Montage von IBC in Koblenz", so Erdal Tahta, Betriebsratsvorsitzender.

Erdal Tahta erklärt, dass ein gemeinsamer "ZF-Weg" durchgesetzt wurde. Dies bedeutet: "Alle Kolleginnen und Kollegen bleiben an Bord, Unternehmen und Beschäftigte stehen zusammen und gehen gemeinsam durch die Krise." 

Das neue Zukunftssicherungspaket für alle Standorte und Beschäftigte, die Mitglied der IG Metall sind, sieht vor: 

  • "Rettungsgasse" zur Absicherung der Beschäftigten und aller Standorte
  • Keine Standortschließungen bis 31.12.2022
  • Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen bis 31.12.2022, einschließlich neu eingestellte Beschäftigte, die nach 2018 eingestellt wurden
  • Nichtanwendung der Hagelschlagklauseln (keine Kündigung bereits bestehender Standortsicherungsverträge) 
  • Unbefristete Übernahme der Auszubildenden und der dual Studierenden
  • Sicherung der Anzahl der Ausbildungsplätze
  • Höhere Aufstockung auf Kurzarbeit und tarifliche Kurzarbeit dauerhaft abgesichert
  • Beschreibung der "Zielbilder" für jeden Standort bis 2023, um Beschäftigung in der Transformation zu sichern
  • Attraktives Altersteilzeit plus Modell (höhere Aufstockung und zusätzliche Abfindung)
  • Freiwilligenprogramm mit Abfindungen als Angebot an die rentennahen Beschäftigten 

Für dieses Zukunftssicherungspaket wird einmalig in 2020 der T-ZUG-B in Höhe von 12,3% der Entgeltgruppe 5 (353,75 € pro Vollzeitbeschäftigten) nicht ausbezahlt, um im Gegenzug die dauerhaft höhere Aufstockung bei Kurzarbeit oder Arbeitszeitabsenkung des Arbeitgebers teilweise auszugleichen sowie die Ausbildung, Standorte und Beschäftigung zu sichern. 

Mit der Kampfbereitschaft der ZF-Beschäftigten in Koblenz, ist Ali Yener überzeugt, "dass weiterhin dauerhaft die Arbeitsplätze erhalten bleiben. Deshalb werden wir weiterhin zusammen handeln und gemeinsam als IG Metall Koblenz mit den IG Metall Betriebsräten und Vertrauensleuten mit Unterstützung der Beschäftigten bei der ZF Stärke zeigen."

Von: ek

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