07.11.2024 | Die Beschäftigte der Schottel GmbH an den Standorten in Dörth und Spay traten am heutigen Donnerstag 7.11.2024 in den Warnstreik. Die Metallerinnen und Metaller zeigen damit ihren Unmut über das bisherige Verhalten der Arbeitgeber in den Tarifverhandlungen und machen Druck für eine prozentuale Entgelterhöhung von 7 Prozent auf 12 Monate und 170 Euro mehr für Auszubildende.
Nach den Streiks im Koblenzer Industriegebiet, im Westerwald und im Rhein-Lahn-Kreis, sind die Warnstreiks in der Metall- und Elektroindustrie mit den heutigen Streiks beim Schiffsantriebshersteller Schottel im Hunsrück angekommen. Die Beschäftigten gingen heute in der Früh- und Spätschicht sowie in Tagschicht und Homeoffice für die Forderungen der IG Metall in den Ausstand.
"Viele Unternehmen jammern aktuell, aber bei Schottel sieht die Auftragslage sehr gut aus. Bei uns erwarten die Kolleginnen und Kollegen dementsprechend eine ordentliche Entgelterhöhung,“ erklärt Sven Schröder, Betriebsratsvorsitzender bei Schottel und Vertrauensmann der IG Metall. Die Notwendigkeit eines ordentlichen Plus im Entgelt sieht Schöder aber auch für Betriebe in schlechterer Lage: „Auch in Betrieben, denen es weniger gut geht brauchen die Beschäftigten eine ordentliche Entgelterhöhung. Kostensteigerungen im privaten Bereich, sei es bei den Heizkosten, an der Zapfsäule oder im Supermarkt, können wir, die Beschäftigten, nicht wie die Betriebe weitergeben. Und die Inflation in den letzten Jahren war immens. Unsere Kaufkraft ist aber das was die wirtschaftliche Lage insgesamt stützt und die Wirtschaft wieder in Schwung bringen kann.“
„Das mickrige Angebot, dass die Arbeitgeber in der dritten Tarifverhandlung vorgelegt haben, deckt nicht einmal das ab, was wir an Inflation für die kommenden Jahre erwarten müssen.“ Sagt auch Stefanie Majer, Politische Sekretärin der IG Metall Koblenz, auf der Kundgebung vor dem Betrieb in Dörth. „Neun Monate ohne irgendeine Erhöhung, dann kleine 1,7 Prozent erst ab dem 1.7.2025 und dann nochmal 1,9 Prozent ab 1.7.2026 und das mit einer Laufzeit von insgesamt 27 Monate ist deutlich zu spät, zu wenig und zu lang. Wir erwarten jetzt werthaltige Vorschläge von den Arbeitgebern. Wir sind offen für eine gute Einigung. Sollte in den kommenden Tagen keine Aussicht auf eine solche Einigung erkennbar sein, müssen wir eskalieren und die nächste Stufe der ganztägigen Warnstreiks starten.“
Zeitgleich zum Warnstreik bei Schottel im Hunsrück fanden Warnstreiks im
Westerwald bei Cohline in Montabaur unter Beteiligung weiterer Betriebe statt.