Vor der Bundestagswahl: Delegierte der IG Metall Koblenz diskutieren Weichenstellungen für soziale Sicherheit und gute Arbeitsbedingungen

08.09.2017 | Am Mittwoch, den 6. September 2017, trafen sich Mitglieder und Funktionäre der IG Metall Koblenz zur 3. Delegiertenversammlung im Haus Horchheimer-Höhe. Neben betriebspolitischen Fragen stand auch die kommende Bundestagswahl auf der Tagesordnung.

Unter dem Motto „sicher, gerecht und selbstbestimmt“ diskutierten Metallerinnen und Metaller die nötigen politischen Weichenstellungen für soziale Sicherheit und gute Arbeitsbedingungen.

Mit dabei war Hans-Jürgen Urban, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall. Er warb für eine soziale und gerechte Politik und stellte die Forderungen der IG Metall an die Parteien vor.

Kontrovers debattiert wurde unter anderem über Fragen der Arbeitszeitgestaltung:

„Unsere Kolleginnen und Kollegen brauchen Arbeitszeiten, die sich an ihrer Leistungsfähigkeit und Lebensrealität orientieren. Arbeitszeiten, die nicht krank machen, und die Zeit für Familie und Freunde lassen“ erläuterte Ali Yener, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Koblenz.

Hierzu bedürfe es nicht nur besserer Schichtpläne, sondern auch verbindlicher Regeln, die den Beschäftigten die nötigen Spielräume verschafften, um ihre Arbeit und ihre Arbeitszeit selbstbestimmt und gesund zu organisieren.

Wir fordern ein lebensphasenorientiertes Arbeitszeitmodell. Dazu gehören verbindliche Rechte auf Rückkehr in Vollzeit genauso wie belastbare Regelungen von Entgeltausgleichen für Menschen, die wegen Kindern, Pflege oder Bildung eine Auszeit nehmen wollen“, so Yener weiter.

Ein weiteres Thema auf der Delegiertenversammlung waren die Möglichkeiten und Herausforderungen einer solidarischen Alterssicherung sowie Ansätze einer Arbeitgeberfinanzierten Betriebsrente für alle. Mit der Forderung 

„Rentenniveau rauf, Lebensarbeitszeit runter, her mit der Guten Arbeit", fasste Hans Jürgen Urban wichtige Koordinaten des erforderlichen Kurswechsels in der Arbeits- und Rentenpolitik zusammen.

Besonderes Augenmerk legte Urban auch auf die bestehenden Probleme des Gesundheitssystems. „Der Bruch mit der paritätischen Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung ist eine eklatante Ungerechtigkeit. Er reduziert nicht nur die Versorgungsqualität, sondern entlastet auch die Arbeitgeber von der Finanzierung einer solidarischen Gesundheitsversorgung - und zwar auf Kosten der Versicherten“, so Urban.

Von: ek

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