Nachlese zum 1. Mai 2022

„Gemeinsam Zukunft gestalten“ – IG Metall kämpferisch

02.05.2022 | Zum ersten Mal seit Ausbruch der Pandemie konnten Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter in Koblenz den 1. Mai wieder öffentlich laut und vernehmbar für Arbeitnehmerrechte eintreten. Unter dem Motto „GeMAInsam Zukunft gestalten“, begingen 600 Beschäftigte den Tag der Arbeit nach der Corona bedingten Zwangspause wieder mit einer Demonstration zur Kundgebung am Deutschen Eck.

„Frieden, Gerechtigkeit, Solidarität – die gewerkschaftlichen Werte sind heute aktueller denn je. Sie stellen sich allerdings nicht von allein ein. Sie müssen immer wieder gemeinsam erkämpft werden, – teils gegen harte Widerstände.

Mit Blick auf die vielfältigen Krisen von Ukrainekrieg über Corona-Pandemie bis Klimaerwärmung fordert Denis Hammer, Betriebsratsvorsitzender bei Novelis, in seiner Mairede in Koblenz die Politik zu entschlossenem Handeln auf: „Die Menschen brauchen Sicherheit, gerade in Krisenzeiten und in Zeiten des Wandels. Wir brauchen weiterhin einen schnellen und unkomplizierten Zugang zur Kurzarbeit als Instrument, um eine mögliche Gas-Krise zu bewältigen und um Arbeitsplätze zu sichern. Corona hat den Kolleginnen und Kollegen viel Kraft gekostet, sie brauchen Sicherheit, Sicherheit in Form von sicheren Arbeitsplätzen!“

Insbesondere angesichts der steigenden Energiepreise sei die Bundesregierung gefragt. Die bisherigen Entlastungspakete sind unzureichend. „Die Politik muss dafür sorgen, dass die Entlastung jetzt wirklich im Geldbeutel der Beschäftigten und insbesondere bei Geringverdienern ankommt. Anders als viele Unternehmen können die Menschen die gestiegenen Kosten nämlich nicht einfach weitergeben. Insbesondere ein Gas-Embargo ist wie von manchen Politikern gefordert abzulehnen und würde Deutschland in eine tiefe Rezession treiben. Unsere politische Verantwortung werden wir nur als starke Wirtschaftskraft mit einer hohen Wertschöpfung gerecht,“ so Ali Yener, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Koblenz.

Für die anstehende Tarifbewegung der Metall- und Elektroindustrie und Feinstblechpackungsindustrie in der Region bereiten sich die Metallrinnen und Metaller auf eine harte Tarifauseinandersetzung im Herbst dieses Jahres vor. Es kristallisiert sich bereits jetzt heraus, dass die Arbeitgeber und deren Verbände unter dem Begriff von Wohlstandsverlusten eine spürbare Entgelterhöhung verweigern werden. Aktuell führt die IG Metall Koblenz bis Ende Mai in den Betrieben eine Umfrage bei den Beschäftigten durch und wird diese bei der Forderungsdiskussion und Erstellung berücksichtigen.

Von: sm

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