19.03.2025 | Am Dienstag, dem 18. März 2025 sprach der Ortsvorstand der IG Metall Koblenz mit dem Oberbürgermeister der Stadt Koblenz David Langner. Der Ortsvorstand nutzte die Möglichkeit, um Fragen und Forderungen der Beschäftigten und Betriebsräte direkt an den Oberbürgermeister zu stellen. Themen waren betrieblichen Themen und Herausforderungen und die Sicherung einer zukunftsfähigen Industrie in der Region. Daneben ging es auch um die Sicherung der Gesundheitsversorgung, gerade im ländlichen Raum.
Koblenz und die Region als attraktiven Standort für die Industrie sichern
„Bezüglich unserer Arbeitsplätze vor Ort brauchen wir einen attraktiven Standort für Unternehmen, das heißt Planungssicherheit, vor allem Energiesicherheit, aber auch Bürokratieabbau und Sicherung der Fachkräfte.“ so Ali Yener, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Koblenz. „Gerade Löhne stehen als Argument nicht mehr im Vordergrund, wenn es um Standortnachteile geht, sondern es geht um Strompreise, Bürokratie oder Fachkräfte.“
David Langner sicherte zu, dass sich die Stadt Koblenz in mehrfacher Hinsicht um diese Themen kümmere, auch wenn einiges davon nicht abschließend auf kommunaler Ebene gelöst werden könne. „Alles, was wir für die Lebensqualität in der Stadt tun, dient auch der Fachkräftesicherung. Das fängt an mit dem Thema Wohnen und geht weiter mit Kita-Plätzen, Schulen, Straßenzustand, lebendige Innenstadt, Kulturangebote, aber auch eine attraktive Region mit Freizeitmöglichkeiten ist dafür wichtig.“ so David Langner. „Auch das Thema Bürokratieabbau wollen wir als Kommune angehen und setzen uns dazu bei Schwierigkeiten mit den Betrieben und den Betroffenen zusammen. Für die Betriebe im Industriegebiet sind wir vor allem auch am Thema Wärmeplanung dran und sind dabei gemeinsam mit den Betrieben ein Konzept zur Nutzung und dem Ausbau des Wärmenetzes zu entwickeln. Dafür sind hohe Investitionen nötig, aber das wird ein zentraler Standortfaktor sein.“
Zur Standortattraktivität gehört auch eine gute Gesundheitsversorgung
„Wir kümmern uns um gute Arbeitsbedingungen, aber auch um die Lebensbedingungen unsere Kolleginnen und Kollegen.“ so Ali Yener. „Zu einem guten Leben gehört auch eine gute Gesundheitsversorgung, und daher ist die Krankenversicherung und die Versorgung auch für die IG Metall immer ein zentrales Thema.“ In diesem Sinne machten die Vertreter der ländlichen Regionen wie des Rhein-Lahn-Kreises und im Hunsrück auf das Thema Gesundheitsversorgung aufmerksam. Für das Krankenhaus in Nastätten gab David Langner hier Zusicherungen: „Nastätten wird bleiben. Es gibt keine Alternative für den Rhein-Lahn-Kreis. Es wird dort immer eine medizinische Versorgung geben. Über die genaue Form und das Angebot wird mit dem Land und dem zuständigen Kreis zu sprechen sein.“ so David Langner. Dass das Thema auch für den Hunsrück wichtig ist, unterstrich Thomas Anhuth, Betriebsratsvorsitzender der Bomag in Boppard-Buchholz und ehrenamtlicher Zweiter Bevollmächtigter der IG Metall Koblenz: „Thema der gesundheitlichen Versorgung ist auch für unsere Kolleginnen und Kollegen im Hunsrück ein großes Thema. Neben den Krankenhäusern geht es auch um die Hausarztversorgung und Termine bei Fachärzten. Die Krankenversicherungsbeiträge steigen, aber die medizinische Versorgung wird immer schlechter. Das muss gestoppt werden.“ Jürgen Redert, Betriebsratsvorsitzender bei Eaton in Holzhausen und Dausenau sowie Ortsvorstandmitglied der IG Metall, regte daher an das Thema in die Bundespolitik weiterzutragen und den politischen Rahmen grundlegend wieder versorgungsorientiert auszurichten: „Wir sollten überdenken, ob die Privatisierung und Gewinnorientierung für die Gesundheitsversorgung der richtige Weg war. Wie bei anderer Grundversorgung, beispielsweise Polizei, Feuerwehr oder Schulen, sollte auch die Gesundheitsversorgung nicht nach Gewinn, sondern gemäß der Qualität der Versorgung beurteilt werden.“
Für die Attraktivität der Stadt und Region Koblenz waren im Austausch mit dem Ortsvorstand auch Wohnen und Parken in der Stadt, sowie die Sicherheit weitere Themen.
Zum Hintergrund: Der Ortsvorstand der IG Metall Koblenz
Der Ortsvorstand der IG Metall Koblenz besteht aus dem hauptamtlichen Ersten und ehrenamtlichen Zweiten Bevollmächtigten, sowie 11 ehrenamtlichen Beisitzern. Für die Amtszeit 2024-2027 besteht der Ortsvorstand der IG Metall Koblenz aus dem Ersten Bevollmächtigten Ali Yener, dem Zweiten Bevollmächtigter Thomas Anhuth, Betriebsratsvorsitzender der BOMAG in Boppard, sowie den Beisitzern Hubert Bonk (Trivium Weißenthurm), Michael Christ (Möbelwerke Mastershausen), Diana Foit (Kalzip Koblenz), Denis Hammer (Novelis Koblenz), Oliver Kisters (Stabilus Koblenz), Marco Lohmeier (Deutz Herschbach), Claus Poppenberg (Daimler Truck Koblenz), Jürgen Redert (Eaton Holzhausen/ Dausenau), Sofia Schreiner (ZF Koblenz), Erdal Tahta (ZF Koblenz). Damit wird die Struktur der Branchen und Betriebe der Region abgebildet. Der Ortsvorstand tagt ca. alle sechs Wochen. Er lenkt die inhaltliche Ausrichtung der Geschäftsstelle und trifft personelle und finanzielle Entscheidungen. Er wird alle vier Jahre neu gewählt, zuletzt 2024.