11.04.2025 | Die Beschäftigte der MAN Truck & Bus in im Koblenzer Industriegebiet zeigten am Freitag 11. April mit einer aktiven Mittagspause Rückhalt für die Tarifforderung im Kfz-Handwerk. Die IG Metall fordert 6,5 % mehr Entgelt bzw. 170 Euro mehr für Auszubildende auf 12 Monate, daneben geht es um eine Entlastungskomponente besonders für belastete Beschäftigte. Die ersten Tarifverhandlungen für Rheinland-Pfalz sind am Donnerstag 3. April in guter gegenseitiger Atmosphäre verlaufen, aber dennoch ohne Angebot zu Ende gegangen. Zur zweiten Verhandlung, die allerdings erst spät am 21. Mai stattfinden wird, erwartet die IG Metall ein faires und verhandlungsfähiges Angebot der Arbeitgeber.
„Die wirtschaftliche Lage ist gut und die Auslastung hoch.“ so Steffen Schmidt, Betriebsratsvorsitzender der MAN in Koblenz und Vertrauensmann der IG Metall. Während die Werke Probleme hätte, seien die Werkstätten gut ausgelastet und brächten dem Konzern gute Erträge ein. „Die Beschäftigten erwirtschaften gutes Geld für den Konzern. Entsprechend erwarten sie in den Tarifverhandlungen auch ein ordentliches Plus für ihren Geldbeutel.“
„Schwerpunkt der Tarifrunde ist und bleibt das Thema Entgelt, aber gerade angesichts einer steigenden Belastung sind auch Wertschätzung und Entlastung weitere Anliegen der Beschäftigten.“ so Stefanie Majer, politische Sekretärin der IG Metall Koblenz und Mitglied der Tarifkommission des Kfz-Handwerk Rheinland-Pfalz. Dringend müsse die Brache etwas gegen den Fachkräftemangel unternehmen. „Wir sehen die Arbeitgeber in der Verantwortung durch faire Entgelterhöhungen nicht nur Preissteigerungen auszugleichen, sondern zudem die Branche für Fachkräfte attraktiv aufzustellen.“
Die erste Tarifverhandlung sei in guter Atmosphäre verlaufen, allerdings dennoch ohne ein Arbeitgeberangebot zu Ende gegangen. „Entscheidend wird für uns sein, wie die zweite Verhandlung verläuft. Hier erwarten wir ein faires Angebot der Arbeitgeberseite, das in allen Forderungspunkten Wertschätzung gegenüber den Leistungen der Beschäftigten zeigt.“ so Stefanie Majer weiter. „Für gute Ergebnisse ist es wichtig, dass die Beschäftigten gut informiert sind und sich einbringen. Die Zeit bis dahin werden wir daher mit den Beschäftigten in den Betrieben für intensive Diskussionen und weitere Unterstützungsaktionen nutzen.“ Aus dem Koblenzer Industriegebiet signalisierten die Beschäftigten am heutigen Donnerstag gemäß dem Motto der Tarifrunde, dass sie bereit sind „einen Gang hochzuschalten“, sollten die Arbeitgeber dies nötig machen.
Die Tarifverträge des Kfz-Handwerks wurden bundesweit zum 31. März 2025 gekündigt. In Rheinland-Pfalz verhandelte die IG Metall Mitte erstmals am Donnerstag 3. April 2025 in Koblenz mit der Tarifgemeinschaft Kraftfahrzeuggewerbe Rheinland-Pfalz für die rund 11.000 Beschäftigten in tarifgebundenen Werkstätten und Autohäusern. Die zweite Verhandlung ist für den 21. Mai angesetzt. Bundesweit wird aktuell in weiteren Tarifgebieten für insgesamt über 50.000 Beschäftigte im Kfz-Handwerk verhandelt.