Keine Geschenke zu erwarten

Zweite Tarifverhandlung für Hessen, Rheinland-Pfalz und das Saarland

06.12.2017 | 30 Kolleginnen und Kollegen der IG Metall Koblenz machten sich am Nikolaustag auf nach Darmstadt. Dort demonstrierten sie gemeinsam mit weiteren 1200 Kolleginnen und Kollegen aus Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland für ihre Tarifforderungen:

6 Prozent mehr Entgelt und Ausbildungsvergütungen bei einer Laufzeit von 12 Monaten und individuelle Rechtsansprüche auf die zeitweise Verkürzung der Arbeitszeiten auf bis zu 28 Stunden mit Entgeltzuschüssen für bestimmte Beschäftigungsgruppen. 

„Wir fordern einen individuellen Anspruch auf eine zeitlich befristete Absenkung der Arbeitszeit. Dies ermöglicht Familien Arbeit und Leben zu vereinbaren. Der Wunsch über Arbeitszeiten selbstbestimmter zu entscheiden ist zeitgemäß. Deshalb lasst uns gemeinsam mehr Geld und das Recht auf kürzere Arbeitszeit durchsetzen,“ so Alexander Hasselbächer, Politischer Sekretär der IG Metall Koblenz. 

Ein Nikolauspaket war es nicht, das die Arbeitgeber in den Verhandlungen öffneten. Denn darin war leider wenig zu finden: Sie bieten eine Einmalzahlung von 200,- Euro für die Monate Januar bis März 2018 sowie eine Entgelterhöhung um 2 Prozent für die Zeit ab 1. April 2018 an. Knüpfen wollen die Arbeitgeber dies an die Bedingung einer Arbeitszeitverlängerung. Denn: die „bedarfsgerechte“ Möglichkeit der Verlängerung der Wochenarbeitszeiten über die 35-Stundenwoche hinaus ist nichts anderes. Wir wollen entlasten und die Arbeitgeber wollen längere Arbeitszeit, also mehr belasten.

Ali Yener, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Koblenz: „Die Arbeitgeber haben nicht verstanden, dass unsere Forderung gut begründet ist. Es geht unseren Kolleginnen und Kollegen um eine faire Beteiligung an der hervorragenden wirtschaftlichen Lage und an den hohen Gewinnen der Unternehmen. Zudem wollen sie entlastet werden, denn sie sollen immer flexibler sein und das macht langfristig krank.“

Was die Arbeitgeber anbieten ist nicht mehr als Miniaturerhöhung der Entgelte. Und dafür wollen sie im Gegenzug die Kolleginnen und Kollegen weiter belasten. Yener: „Geschenke haben die Arbeitgeber nicht heute am Nikolaustag und nicht in der Vergangenheit verteilt. Und dies gilt ebenso für die kommende Tarifrunde. Deshalb gibt es nur eine Lösung: Sie müssen den Druck der Kolleginnen und Kollegen spüren und das heißt Warnstreiks im Januar. Wir werden für unsere Forderung vor dem Werkstor kämpfen.“


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