Skandal bei Erlenbach

Die Geschäftsführung will Mitbestimmung bei Kündigungen aushebeln

06.05.2019 | Seit Freitag, den 03.05.2019 führt, nach Informationen der IG Metall Koblenz, die Erlenbach-Geschäftsführung mit Beschäftigten Einzelgespräche durch. Ziel der Gespräche ist, mit den Beschäftigten durch Druck eine Auflösung des bestehenden Arbeitsverhältnisses zu erreichen.

Wenige Wochen zuvor lehnte die Geschäftsführung der Erlenbach GmbH den Vorschlag der IG Metall zur Lösung des Konfliktes ab. 

„Diese Vorgehensweise verurteilen wir auf mehrfacher Hinsicht,“ so Ali Yener, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Koblenz. Die Mindestschutzvorschriften des Kündigungsschutzgesetzes, die so genannte Sozialauswahl, soll mit dieser Vorgehensweise ausgehebelt werden. Weiterhin soll die Mitbestimmung des Betriebsrates nach § 102 BetrVG nicht greifen. Darüber hinaus sollen die ausgesuchten Beschäftigten bewegt werden, kostengünstig das Unternehmen zu verlassen. Mit den Einzelgesprächen wird versucht, die Beschäftigten zur Eigenkündigung oder einem Aufhebungsvertrag zu bewegen. Die Kriterien für die Auswahl der Beschäftigten ist zudem völlig willkürlich.

„Wir raten unseren Kollegen und Kollegen zu diesen Gesprächen immer ein Mitglied des Betriebsrates mitzunehmen und auf die Vorschläge der Geschäftsführung nicht einzugehen,“ sagt Andreas Friedrich Betriebsratsvorsitzender der Erlenbach GmbH.

Mit dieser Methode will sich die Erlenbach Geschäftsführung ihrer sozialer und regionalen Verantwortung entziehen. Die IG Metall Koblenz ist der Auffassung, dass Artikel 14 unseres Grundgesetzes mit Füssen getreten wird: 

Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.

Der Mehrheitsgesellschafter der Erlenbach GmbH ist seit Mitte 2017 die Dr. Rolf M. Schwiete Stiftung. Deren Stiftungszweck ist u.a.  „Festigung der Demokratie“.

„Mit dieser Verantwortungslosen und antidemokratischen Methode der Erlenbach Geschäftsführung wird der Stiftungszweck der Dr. Rolf M. Schwiete Stiftung geschädigt,“ stellt Ali Yener fest.

Dieser Skandal muss aus Sicht der IG Metall Koblenz in die Öffentlichkeit getragen werden. Daher ruft die IG Metall Koblenz für Samstag den 18.05.2018 die Beschäftigten und die Menschen der Region zu einer Kundgebung und Demonstration in Nastätten auf.

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